Studie zum Welttag des Buches: Das sind Lesegewohnheiten von Senioren

2021-04-22 | Von Orcam Staff

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Die Lesegewohnheiten von Senioren: Ergebnisse einer Forsa-Studie

Der Welttag des Buches wurde 1995 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Dieser Aktionstag soll Menschen dazu ermutigen, zu lesen und die fantastische Welt der Bücher zu erfahren. OrCam Technologies nimmt das zum Anlass, um mit digitalen Sehhilfen die Lese-Inklusion zu verbessern und mehr über das Leseverhalten von Senioren zu erfahren.

Forsa-Studie: Das sind die Lesegewohnheiten von Senioren

OrCam wollte es genau wissen und hat das Marktforschungsinstitut Forsa beauftragt, 1.004 Personen über 60 Jahre telefonisch zu ihren Lesegewohnheiten zu befragen. Das Ergebnis: 46 Prozent der über 60-Jährigen lesen im Schnitt ein bis zwei Stunden pro Tag, 22 Prozent zwei bis drei Stunden, 15 Prozent sogar mehr als drei Stunden.

54 Prozent der Befragten würden gerne noch häufiger Tages- und Wochenzeitungen lesen, 48 Prozent Romane und 46 Prozent Sachbücher. 60- bis 69-Jährige würden etwas häufiger als die Älteren über 70 Jahren gerne mehr Texte am Computerbildschirm lesen.

28 Prozent der Befragten geben an, dass sie nicht mehr lesen, weil sie keine Zeit dazu haben bzw. nicht dazu kommen. 22 Prozent lesen nicht häufiger, weil sie beim Lesen schnell ermüden oder ihre Konzentration nachlässt.

17 Prozent der über 60-Jährigen fällt das Lesen aufgrund einer Sehschwäche und Sehbehinderung schwer. Wenn sie etwas trotz Lesebrille nicht lesen können, nehmen 45 Prozent in der Regel eine Lupe zu Hilfe. 56 Prozent der Befragten könnten es sich vorstellen, ein technisches Hilfsmittel zu nutzen, das gedruckten und digitalen Text vorlesen kann. Personen zwischen 60 und 69 Jahren sagen dies häufiger als die Befragten über 70-Jährigen.

Digitale Sehhilfe macht Senior*innen unabhängiger

Die OrCam MyEye ist ein kleines mobiles Lesegerät, das auf der Technologie des Computersehens basiert. Es ermöglicht sehbehinderten Menschen einfach und wirksam mehr Unabhängigkeit im täglichen Leben: Die intelligente Minikamera mit integriertem Lautsprecher, die nur so groß wie ein Finger ist und 22 g wiegt, wird unauffällig am Brillengestell befestigt.

Sie liest auf Fingertipp oder mit einer Zeigegeste jeden gedruckten oder digitalen Text vor. Außerdem erkennt sie Gesichter, Produkte, Geldscheine und Farben. Das Gerät arbeitet in Echtzeit und offline, die Privatsphäre bleibt jederzeit gewahrt. Durch die neuen sprachgesteuerten “Smart Reading”-Funktionen können Benutzer das Gerät nun auch per Sprachbefehl bedienen.

In Deutschland wird die OrCam MyEye häufig von den gesetzlichen Krankenkassen als offizielles Hilfsmittel anerkannt und erstattet.

„Das wichtigste Hilfsmittel neben dem Blindenstock“

Für Andreas Gärtner aus Hamburg etwa ist die OrCam MyEye „das wichtigste Hilfsmittel neben dem Blindenstock”. Der 52-Jährige ist im Sommer 2019 ganz plötzlich erblindet. Von einem Tag auf den anderen konnte er nur noch Umrisse erkennen und nicht mehr lesen. „Das war ein riesiger Schock“, sagt der studierte Volkswirt, von dem er sich nur langsam erholt habe. In den ersten Monaten nach der Erblindung sei er nur ihm bekannte Wege gegangen. Mit der OrCam wage er nun auch andere Strecken, denn die Kamera erkennt beispielsweise auch Straßenschilder. Gärtner schätzt zudem, dass er nun alleine seine Post lesen kann – und die Speisekarte beim Italiener. All dies gibt ihm Sicherheit und ermöglicht ihm mehr Unabhängigkeit im Alltag.

1,2 Millionen blinde und stark sehbehinderte Menschen in Deutschland

Allein in Deutschland gibt es 1,2 Millionen blinde und stark sehbehinderte Menschen. Weltweit sind rund 300 Millionen Menschen betroffen, bei etwa dreifacher Dunkelziffer. Vielen fehlt der Zugang zu medizinischer Versorgung und Hilfsmitteln.

„Mit digitalen Sehhilfen mehr Teilhabe ermöglichen“

Prof. Amnon Shashua, Mitgründer und Co-CEO von OrCam Technologies, sagt: “Wir arbeiten daran, Lösungen zu entwickeln, die sehbehinderten Menschen mehr Unabhängigkeit bieten. Mit unserer Technologie wollen wir zeigen, wie künstliches Sehen blinden Menschen mehr Teilhabe ermöglicht und ihre Lebensqualität verbessern hilft.”