Künstliche Intelligenz für Sehbehinderte: Wie OrCam einem 19-Jährigen den Alltag leichter macht

2021-04-14 | Von Orcam Staff

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Künstliche Intelligenz für Sehbehinderte: Ein Erfahrungsbericht

Kelvin Meyrat ist ein selbstbewusster junger Mann. Und seinen Humor hat er auch nicht verloren. «Ich bin ja nicht behindert, ich sehe nur schlecht.“ sagte der 19-Jährige kürzlich in einem Interview mit einer Tageszeitung. Er wohnt im Kanton Aargau in der Schweiz und hat seit der Geburt eine starke Sehbehinderung.

Das rechte Auge ist nahezu blind, auf dem Linken beträgt seine Sehkraft noch 5 Prozent. Kelvin hat trotz dieser Einschränkungen die gleichen Pläne, wie andere junge Männer in seinem Alter. Nach seinem kaufmännischen Abschluss möchte er einige Jahre Berufserfahrung in diesem Bereich sammeln, sein Ziel aber ist eine Stelle als IT-Softwareentwickler.

Selbständig leben zu können und dabei auf keine fremde Hilfe angewiesen zu sein, das ist Kelvin Meyrat wichtig. Dabei helfen inzwischen auch moderne technische Hilfsmittel wie die OrCam MyEye. Kelvin entdeckte die erste Generation von OrCam in einem YouTube-Video. Als er später die zweite Generation des Gerätes im Internet sah, wollte er die moderne Sehhilfe unbedingt einmal ausprobieren. Die Schweizer Firma Accesstech bietet EDV-Lösungen für Sehbehinderte und hat Kelvin bei der Beantragung des Geräts unterstützt. Das positive Ergebnis: die schweizerische Invalidenversicherung (IV) finanzierte ihm seine erste OrCam MyEye.

Künstliche Intelligenz und andere Hilfsmittel

Die OrCam ist nur eines von vielen Gräten, mit denen Kelvin seinen Alltag meistert. Auch sein Computer mit einer speziellen Sprachausgabesoftware, die Braillezeile, seine Handy-Sprachausgabe und ein Sprachassistent unterstützen ihn täglich.

Mit OrCam kommt nun eine mobile Lösung dazu. Hauptsächlich verwendet Kelvin hier die Vorlesefunktion: Ob Speisekarte, Brief oder ein neues Buch. Der 19-Jährige ist begeistert von seinem neuen digitalen Helfer. Gern würde er die Gesichtserkennung noch häufiger einsetzen. Dabei steht manchmal bei intensiver Nutzung noch die Akkulaufzeit im Weg. Man darf aber davon ausgehen, das OrCam auch hieran gerade arbeitet.

 Was Kelvin anderen Betroffenen rät

Kelvin ist sich sicher: «Es lohnt sich für etwas zu kämpfen, immer an sich zu glauben und nie das Ziel aus den Augen zu verlieren, auch wenn eine Herausforderung noch so schwierig erscheint.». Auch er kennt solche Hürden. Für ihn etwa war es sehr schwierig, ein Praktikum zu finden. Aufgeben aber kam nicht in Frage. Dabei hilft auch die tolle Unterstützung aus seinem Umfeld. Kelvin sagt auch, dass man keine Angst vor neuer Technik haben soll. Es lohnt sich, Geräte wie die OrCam auszuprobieren. Nur so kann man herausfinden, ob ein Hilfsmittel die Bedürfnisse des potenziellen Nutzers erfüllen kann.

Am Ende hat jeder seinen Mix aus Technik und kleinen Tricks für den Alltag.Kelvin lernt zum Beispiel sehr viel auswendig. Er platziert Gegenstände immer am selben Ort, merkt sich Wege genauso wie Tastenbefehle auf der Tastatur. Hierbei helfen ihm Eselsbrücken, mit denen er sich schnell an verschiedenste Dinge erinnern kann.

Wir sind uns sicher, das Kelvin seinen Weg gehen wird und wünschen ihm dabei nur das Beste! Wir unterstützen ihn und andere Betroffene mit Produkten, die künstliche Intelligenz als Basis haben.