Blindenschulen für blinde und sehbehinderte Kinder –

Viele denken bei schwacher Sehkraft und Blindheit zuerst an ältere Menschen. Tatsächlich sind aber auch zahlreiche Kinder und Jugendliche von eingeschränktem Sehvermögen betroffen: Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) schätzt, dass es mindestens 14.000 blinde und sehbehinderte Schüler in Deutschland gibt. Neben zahlreichen anderen Förderangeboten gibt es spezielle Blindenschulen, die auf die Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Kinder eingehen.

Vielfältige Angebote, große Unterschiede

Das Angebot an Blindenschulen unterscheidet sich teilweise deutlich: Manche Bildungsstätten decken das komplette Spektrum von Frühförderung (Kinder von 0 – 6 Jahren), Vorschule, Grundschule und weiterführender Schule bis zum Abitur ab. Andere Angebote für blinde Kinder konzentrieren sich auf den Zeitraum von der 1. bis zur 10. Klasse und ermöglichen den Schülern einen Haupt-/Realschulabschluss oder einen berufsorientierten Abschluss. Einige der Schulen arbeiten zudem mit anderen Fördereinrichtungen oder regulären Schulen zusammen, um eine umfassende und inklusive Bildung sicherzustellen. Eine gute Anlaufstelle für Eltern blinder oder sehbehinderter Kinder sind die Blindenverbände der jeweiligen Bundesländer, die in der Regel einen aktuellen Überblick zu den Blindenschulen und -angeboten in ihrer Region haben. Wegen der großen Bandbreite an Seheinschränkungen sind auch die Bedürfnisse der betroffenen Kinder sehr unterschiedlich, eine persönliche Beratung ist in jedem Fall sinnvoll.

Übersicht zu Blindenschulen in Deutschland

In Ballungsgebieten wie Berlin ist das Bildungsangebot für blinde und sehbehinderte Menschen zwar recht gut, im ländlichen Raum ist es aber schon deutlich schwieriger, eine geeignete Schule zu finden. Die Tabelle unten gibt einen Überblick zu den deutschen Blindenschulen und Bildungsstätten für Menschen mit Sehbeeinträchtigung – alphabetisch aufgelistet nach ihrem Standort. Weitere Informationen zu den einzelnen Schulen sind auf deren Websites zu finden:

Deutschlands älteste Blindenschule ist über 210 Jahre alt

Manche der deutschen Blindenschulen sind mittlerweile zur festen Institution in ihren Städten geworden: Die Johann-August-Zeune-Schule in Berlin feierte 2016 ihr 210-jähriges Bestehen. Sie ist Deutschlands älteste Blindenschule und wurde 1806 per Anweisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. gegründet. Mittlerweile bietet die Zeune-Schule blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen Unterstützung vom Babyalter bis ins junge Erwachsenenalter. Neben Berlin gilt auch Marburg in Hessen als wichtiges Zentrum für blinde und sehbehinderte Schüler: Unter dem Dach des Bundesweiten Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung (blista) bietet die Carl-Strehl-Schule vielfältige gymnasiale und berufliche Bildungsmöglichkeiten an. 

Die OrCam MyEye unterstützt im Schulalltag

Schon ab dem frühen Kindesalter eignet sich ein Hilfsmittel wie die OrCam MyEye für Schüler. Das Gerät hilft beim Lernen, ist einfach zu bedienen und kann leicht mit in die Schule genommen werden. Besonders die Lesefunktion der OrCam ist im Schulalltag sehr nützlich: Das Hilfsmittel kann alle gedruckten Texte sowie Displaytexte vorlesen. Damit sind die Kinder nicht darauf angewiesen, Braille-Schrift lesen zu können – sie können die gleichen Materialien wie sehende Mitschüler verwenden. Zudem kann das Gerät die Gesichter von Lehrer und Mitschüler erkennen, die man vorher mit deren Erlaubnis eingespeichert hat.